Symptome einfach erklärt

Anatomie des Knies beim Hund

Dem vorderen Kreuzband kommt im Kniegelenk eine besondere Bedeutung zu – es ermöglicht eine Scharnierbewegung des Gelenkes und verhindert ein „Hin- und Herrutschen“ der knöchernen Strukturen. Der Kreuzbandriss ist bei Hunden nach wie vor eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen und deren Symptome sind oftmals nicht eindeutig.

Die Diagnose Kreuzbandriss stellt beim Menschen eine typische Sportverletzung dar. Bei  unseren Vierbeinern verhält sich das etwas anders. Neben den traumatischen Ursachen handelt es sich gerade beim Hund meist um einen „degenerativen Prozess“, das heißt: das Kreuzband zeigt im Laufe der Jahre Verschleißerscheinungen, wird immer dünner und reißt schließlich. Die Veränderungen an der Bandstruktur nehmen in fortgeschrittenem Alter und mit zunehmendem Körpergewicht des Hundes zu (negative Auswirkungen hat auch ein schlechter Trainingszustand).

Der Aufbau der Kniegelenke bei Hunden und Menschen ist etwas ähnlich. Auch bei deinem Hund ist das Knie ein Scharniergelenk, das die Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel sowie der Kniescheibe herstellt. Zum einen verhindern die Kreuzbänder beim Hund ein Umknicken des Knies. Andererseits sorgen sie dafür, dass die Unterseite der Pfote Ihres pelzigen Freundes nicht nach vorne rutscht.

Das Kreuzband als eine der wichtigsten Sehnen des Knies

Zusammen mit den Seitenbändern stabilisieren die Kreuzbänder das Kniegelenk. Jedes Kniegelenk hat ein äußeres und ein inneres Kreuzband, die aktiv an der Streckung des Beins beteiligt sind. Das Kreuzband hat seinen Namen, weil sich die beiden Bänder in der Mitte des Kniegelenks kreuzen. Wenn eines der Kreuzbänder reißt, ist die Stabilität und Beweglichkeit des Knies stark eingeschränkt.

Kreuzband Anatomie
Quelle: https://www.ortocanis.com/de/content/kreuzbandriss-hund-hundephysiotherapie-rehabilitation-hund-humpelt

Wichtigste Symptome für einen Kreuzbandriss beim Hund

In den meisten Fällen zeigt sich ein Kreuzbandriss beim Hund durch ein anfängliches Hinken. Je nach Grad der Verletzung variiert die Lahmheit. Bei kleineren Rissen kann Ihr Hund ein paar Tage lang leicht lahmen und dann wieder normal laufen. Eine solche Vorverletzung erhöht das Risiko eines plötzlichen Rucks, wenn sich Ihr Hund spontan und ruckartig bewegt.

Auch Hunde ziehen ihr Hinterbein hoch und tragen es in gebeugter Haltung. Normalerweise heben sie ihre Pfote nicht: Wenn überhaupt, berührt nur die Spitze der Pfote den Boden.

Außerdem weisen folgende Symptome auf einen Kreuzbandriss beim Hund hin:

Degenerative Kreuzbandriss beim Hund

Der degenerative Kreuzbandriss beim Hund tritt allmählich auf, so dass die Verletzung beim Hund anfangs oft nicht sichtbar ist (hat kaum Symptome). Das ist knifflig, denn ein instabiles Kniegelenk, das nicht mehr optimal funktioniert, schränkt die Beweglichkeit des Hundes über kurz oder lang stark ein. Sprünge und schnelles Laufen sind dann kaum noch möglich, abruptes Bremsen tut weh. Wenn ein Kreuzbandriss erst einmal zu Arthrose geführt hat, ist es fast unmöglich, den Hund zur Bewegung zu animieren.

Ihr Hund wechselt zwischen zügigem Laufen und sehr langsamem Gehen. Das betroffene Bein wird durch Muskelabbau dünner. Das Kreuzband schmerzt bei jedem weiteren Riss (ansonsten zeigen Hunde bei degenerativen Rupturen keine Schmerzen).

Der Anriss des vorderen Kreuzbandes kommt vor allem bei grösseren Hunden vor, und zeichnet sich durch eine andere Symptomatik aus. Betroffene Hunde zeigen eine sogenannte Anlauflahmheit, die nach einigen Schritten wieder komplett verschwinden kann.  Deshalb misst der Hundehalter dem Problem häufig keine allzu grosse Bedeutung zu und es wird nur als Zerrung abgetan. Tatsache ist aber, dass sowohl das gerissen wie das angerissene Band innerhalb von einigen Monaten zur Entstehung einer Gelenksarthrose führt.

Kreuzbandriss Hund Symptome
Kreuzbandriss beim Hund

Traumatische Kreuzbandriss beim Hund

Bei einem traumatischen Kreuzbandriss (kann als Folge eines Unfalls auftreten – in diesem Fall spricht man von einem Trauma) zeigt Ihr Hund im Moment des Unfalls eine plötzliche, akute Lahmheit und Schmerzen und damit eindeutige Symptome. Ihr Vierbeiner streckt das Bein im Sitzen zur Seite aus. Das Kniegelenk ist geschwollen. Das behaarte Nasenknie wird „heiß“ (starker Hitzestau).

Reißt plötzlich das Kreuzband im Hinterbein, ändert sich das Gangbild: Der Hund hinkt deutlich, um das schmerzende Gelenk zu schonen. Das Gelenk – tastbar am oberen Ende des Hinterbeines – kann anschwellen und heiß werden. Manche Hunde heulen bei der Verletzung nur kurz auf und zeigen danach keine Symptome mehr. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Band nur angerissen, aber nicht gerissen ist. Manchmal strecken Hunde mit einem Kreuzbandriss das betroffene Bein im Sitzen seitlich aus oder stellen sich vorsichtig auf die Zehenspitzen.

Hier einige typische Gangbilder / Symptome im Video:

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