TTA (Tibial Tuberosity Advancement)

Entstehung

Die Tuberosity Tibial Advancement (TTA) ist ein Verfahren, das in den frühen 2000er Jahren in Zürich, Schweiz, entwickelt wurde (Quelle 1). Die Biomechanik, die hinter dem Erfolg dieses Verfahrens bei der Korrektur von Kniegelenken mit kranialen Kreuzbanddefekten steht, ist eine Veränderung des Patellarsehnenwinkels, die die tibiofemorale Scherung (tibialer Schub), die während der Gewichtsbelastung auftritt, effektiv neutralisiert.

Theorie der TTA – Operationsmethode

TTA beim Hund
TTA – Quelle: Pierre M. Montavon, Prof. Dr.med.vet.

Vorteil der TTA ist eine wesentlich weniger invasive Osteotomie und die Tatsache, dass die Achse des Schienbeins, auf der das Gewicht ruht, nicht beeinträchtigt wird. Das Verfahren umfasst eine kraniale Schienbeinkamm-Osteotomie, die Vorverlagerung des Schienbeinkamms mit einem Vorverlagerungskäfig (der als Stabilisierungskeil dient) und die interne Fixierung des Kammes mit einer dünnen, mit Knochenschrauben befestigten Zugbandplatte (Abbildung). Zur Bestimmung der geeigneten Cage- und Plattengröße werden präoperativ Messungen anhand von Röntgenaufnahmen des lateralen Kniegelenks (mit Gelenkstreckung) vorgenommen.

Ablauf der TPLO Operation

Der Ablauf vor, während und nach der TTA Operation ist im Wesentlichen identisch mit dem der TPLO-Operation.

Dauer Heilungsprozess TTA

Nach unserer Erfahrung scheint die Erfahrung des Patienten in der unmittelbaren postoperativen Phase besser zu sein als andere aktive und passive Stabilisierungstechniken wie TPLO und extrakapsuläre laterale Nahtimplantation. Hunde scheinen sich in den ersten postoperativen Tagen wohler zu fühlen, was sich darin zeigt, dass sie von Anfang an belastet werden können. Dies mag auch daran liegen, dass wir diese Operationsmethode nur für einen relativ kleinen Kreis an Hunden für sinnvoll erachten – dies sind vorwiegend sehr kleine und somit leichte Rassen wie Chihuahuas.

Basierend auf unseren Erfahrungen und einem indirekten Vergleich veröffentlichter Ergebnisse scheint das Langzeitergebnis der TPLO-Methode ähnlich zu sein. Die Patienten sind schnell wieder belastbar und gewinnen rasch an Muskelmasse zurück.

Mögliche Komplikationen der TTA

Implantatkomplikationen sind selten, was wahrscheinlich auf das weniger invasive Verfahren zurückzuführen ist.

Zu den schwerwiegenden Komplikationen gehören: postoperative Patellaluxation, Tibiafraktur, Implantatlockerung, da hier mehr Schrauben gesetzt werden als bei der TPLO und Meniskusverletzung (wenn keine ursprüngliche Meniskektomie/Meniskusdekompression durchgeführt wurde).

Geringfügige Komplikationen sind: Infektion/Entzündung der Inzision, Serom und Wunddehiszenz.

TTA Operation im Video

TTA Heilung, Risiken und Ergebnis

Referenzen

1 PM Montavon, DM Damur, S Tepic. Advancement of the tibial tuberosity for the treatment of cranial cruciate deficient canine stifle. Proceedings of the 1st World Orthopaedic Veterinary Congress; Munich Germany, September 2002, p. 152.

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